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Sog / Druck auf Dächer: Umfrage bei Softwareanbietern
Dienstag, 02 Dezember 2008

Wie in der Auslegungen DIN 1055-4 (Frage Nr. 5), unserem Artikel und dem Beitrag 'Interpolation' im Forum bereits heiß diskutiert wurde, gibt es Ungereimtheiten bei der Windlastermittlung. DIN1055.de hat einige Softwarehersteller gefragt, wie sie die Norm in ihren Programmen umsetzen. Fazit: Der Winddruck bei 10°...15° ist (vernachlässigbar) gering - der Sog bei Neigungen zwischen 30° und 45° wirkt sich deutlich stärker aus.

 

Grundlage unserer Fragestellung waren folgende Randbedingungen:

  • Satteldach
  • Anströmrichtung 0° (Wind auf Traufe, also quer zum First)
  • Bereich F
  • Werte für cpe,10
  • Neigung 12° und 35°
Die nachstehende Tabelle zeigt die Auswertung.


cpe,10-Werte   Dachneigung 
Hersteller Modul 12° 35°
FriLo WS -1,14 0,70
pcae WUSL 0,08 / -1,14 0,70 / -0,33
mbAEC S027 0,08 / -1,14 0,70 / -0,33
Sommer Windlast 1055 0,08 / -1,14 0,70 / -0,33
Harzer / Breker Excel-Tool 0,08 / -1,14 0,70 / -0,10 *
Conpatec LastGen DIN 1055 interpoliert interpoliert
Handrechnung   (0,08?) /-1,14 0,70 / (-0,33?)
* Fehler im Rechenmodul, wird korrigiert
 
Auf der sicheren Seite liegend geben die meisten Hersteller beide Werte aus, genauer:
  • Es wird zwischen 0 (bei 10°) und +0,2 (bei 15°) interpoliert. Sogbeiwerte (abhebend, negatives Vorzeichen) werden immer ausgegeben. Der Sog stand in diesem Bereich auch nie zur Diskussion, offen - und bisher unbeantwortet - war die Frage nach dem Druck.
  • Es wird zwischen -0,5 (bei 30°) und 0 (bei 45°) interpoliert. Druckbeiwerte (positives Vorzeichen) werden immer ausgegeben. Der Druck stand in diesem Bereich auch nie zur Diskussion, offen - und bisher unbeantwortet - war die Frage nach dem Sog in Analogie zu den flacheren Neigungen.
Der NABau hat sich diesbezüglich leider nicht eindeutig geäußert. Die geringen Druckbeiwerte bei z. B. 12° dürften eher selten für eine Bemessung maßgebend sein ("Erbsenzählerei"). Anders verhält es sich mit Neigungen >30°: Hier müssen Verankerungsmittel sehr wohl gegen Abheben gesichert werden - oder auch nicht.
 
Es bleibt nach wie vor eine Frage der Interpretation.
  • Einerseits darf zwischen Beiwerten bei Vorzeichenwechsel nicht interpoliert werden. Die 10°-Zeile der Norm enthält nur negative Vorzeichen, die Null "fehlt". Das Vorzeichen wechselt gegenüber +0,2 bei 15° --> keine Interpolation, ähnliches gilt für Dachneigungen zwischen 30° und 45° mit umgekehrtem Vorzeichen.
  • Andererseits lässt sich die Tabelle auch dergestalt lesen, dass der Druckbeiwert für 10° und 45° eben 0 ist --> es muss interpoliert werden.
Die Aussage in DIN 1055-4, S. 30 - 12.1.5
"(3) Für Dachneigungen zwischen den angegebenen Werten darf linear interpoliert werden, sofern nicht das Vorzeichen der Druckbeiwerte wechselt."
liefert - wie erwähnt - keine Klarheit. Wir überlegen, die Frage Nr. 5 beim NABau erneut aufzugreifen; erfahrungsgemäß kann die Antwort bis zu einem Jahr dauern.
 
Als Anwender ist uns der Blick in den Windkanal oft vorenthalten. Auf der sicheren Seite liegt freilich der Ansatz, immer Sog und Druck anzusetzen. Ob es sinnvoll, wirtschaftlich und erforderlich ist, bleibt offen.
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