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ChrE

 
Windunterdruck am Dachüberstand - 06/05/2009 18:08 Hallo mal wieder,

Ich bin gerade dabei den Sparren einer Dachkonstruktion zu berechnen. Dieser Sparren hat einen Dachüberstand von 0,65m.
In DIN 1055-4 steht unter 12.1.1 folgendes:

DIN 1055-4 schrieb:

(4) Bei Dachüberständen kann für den Unterseitendruck der Wert der anschließenden Wandfläche
angenommen werden, auf der Oberseite der Druck der anschließenden Dachfläche.


Auf der Windabgewandten Seite, Wandbereich E, entsteht ein Windsog auf der Wand, dieser weist in die selbe Richtung wie der Wind bläst. So wie ich das Sehe müsste der darüber befindliche Dachüberstand ebenfalls in die Gleiche Richtung belastet werden, also mit negativem Vorzeichen.
Meine Bemessungssoftware setzt diesen zusätzlichen Unterwind allerdings mit positivem Vorzeichen an (siehe Bild im Anhang). Der Wert als solches stimmt, nur die Richtung meiner Meinung nach nicht.
Habe ich jetzt ein Verständnisproblem oder ist das Programm Fehlerhaft?

Viele Grüße
Christoph Erdmann

Beitrag geändert von: ChrE, am: 06/05/2009 18:13
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F.Müller

 
Re:Windunterdruck am Dachüberstand - 07/05/2009 08:48 Hallo Christoph,

prinzipiell richtig: der Windsog von der Wand weg im Bereich E "zieht" den leeseitigen Dachüberstand nach unten.

Die Thematik wurde bei uns unter dem Artikel Windlast bei Dachüberständen angesprochen, auch der NABau hat sich damit befasst.

Das Bild ist leider nicht angekommen; evtl. als Mail-Anhang an Info@DIN1055.de. Der Windsog (oder -druck) auf die Dachfläche hängt von deren Neigung ab. Ich persönlich sehe das so:
  • Bereich D: Druck auf die Wand, luvseitiger Dachüberstand wird nach oben gedrückt. Die Luft "staut" sich im Zwickel.

  • Bereich E: Sog von der Wand weg, in Windrichtung. Der leeseitige Dachüberstand wird abwärts gezogen. Die Luft will (muss) in den Zwickel nachströmen.

Diese Szenarien sind dann - je nach Dachneigung - ungünstigst mit dem Winddruck am Dach (pos. oder neg.) zu überlagern. Geometrieabhängig können sich Unterwind und Dachflächendruck also gegenseitig aufheben - oder addieren.

Welche Software setzt Du ein? Abmessungen, Windzone, Dachneigung? Ich kann mal schnell vergleichend rechnen. Ausdruck Deines Programms an o. g. Adresse?

Gruß
F.Müller
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ChrE

 
Re:Windunterdruck am Dachüberstand - 08/05/2009 12:42 Ah OK,
vielen dank für die Antwort. Ich hab mich nur gewundert, dass in meinem Fall (dachneigung von 42°) sämtliche Belastungen auf der Oberseite und die Zusatzbelastungen auf der Unterseite des Dachüberstandes entgegengesetzt wirken, um bei Ihrem Beispiel zu bleiben:

Wandbereich D: der Dachüberstand wird nach oben gedrückt, zugehöriger Dachbereich ist F oder J, hier wird der Dachüberstand nach unten gedrückt, die Belastungen mindern sich gegenseitig ab.

Wandbereich E: der Dachüberstand wird nach unten gezogen, zugehöriger Dachbereich ist I, der Dachüberstand wird nach oben gezogen.

Anders verhält es sich an den Giebelüberständen:

Wandbereich A, B, C: Windsog auf der Wand, der Giebelüberstand wird nach unten gezogen, zugehöriger Dachbereich F bzw. H Winddruck auf die Dachfläche, der Dachüberstand wird nach unten gedrückt.

Wandbereich D:: Winddruck auf der Wand, der Giebelüberstand wird nach oben gedrückt, zugehöriger Dachbereich F bzw. G: Windsog auf der Dachfläche, der Dachüberstand wird zusätzlich nach oben gezogen. Besonders Problematisch: Beide Belastungen müssen zur Bemessung der Verankerung herangezogen werden und somit für die tatsächliche Lasteinzugsbreite ermittelt werden. Gerade am Giebelüberstand wo man gerne auf sichtbare Sparrenpfettenanker verzichtet könnte dieser Fall problematisch sein.
Oder wird der Giebelüberstand nicht mit berücksichtigt?


Ach ja, ich benutze das Programm mb Ing+ 2009 in der Studienversion. Die Werte in der Berechnung habe ich mit einer Handrechnung überprüft, sie stimmen überein. Trotzdem vielen Dank für das Angebot, Herr Müller.

Schönen Gruß
Christoph Erdmann
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