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Ford Prefect

 
Wind bei Stahlschornsteinen - 09/12/2008 17:21 Hallo Mitleidende,

Bei der Berechnung der Windlasten auf eine Kolonne (h/d =24) nach DIN 4133 wird die DIN 1055-4 verwendet. Die Kolonne ist böenresonanzgefährdet (Anhang C) und anfällig auf wirbelerregte Querschwingungen (Anhang D). Folgende Fragen stellen sich mir:
- Wie errechnet sich die Einwirkung aus der Querschwingung? Muss ich nach Gleichung D.3 den Kraftverlauf über die gesamte Höhe bestimmen und daraus das Moment um den Fußpunkt ermitteln oder wirkt nach Bild D.3 die Kraft der Querschwingung nur in dem Bereich von L_1 mit v_m_L1 (F_quer = v_m_L1 * L1 * d) und dem entsprechenden Hebelarm?
- Muss zusätzlich Wirbelresonanz nach Anhang E.2.2 berücksichtigt werden? Ich gehe mal davon aus, da in der EN1991-1-4 der entsprechende Absatz im selben Abschnitt zu finden ist, wie die Berechnung der Querschwingung.
- Kann Galloping oder Interferenzgalloping auftreten, oder sind das Phänomene, die für Seile gelten?

Vielen dank für eure Hilfe.
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F.Müller

 
Re:Wind bei Stahlschornsteinen - 17/12/2008 12:44 Hallo Ford Prefect,

wir haben die Frage an einen Spezialisten weitergeleitet. Hier die Antwort:

Ich fürchte, der Anfragende hat übersehen, dass die Tragwerksreaktionen bei Wirbelresonanz - wie immer bei Resonanz im eingeschwungenen Zustand - aus Massenkräften herrühren. Nur diese sind nach Gl. (D3) anzusetzen. Die äußeren Kräfte dienen der Verformungsberechnung und sind in Gl. (D4) verarbeitet. Aus der Schwingungsform PHI, der Eigenfrequenz n und max y ergibt sich die Beschleunigung wie sie in Gl. (D3) angesetzt ist. Das Verfahren ist schon seit vielen Jahren eingeführt und in die Neufassung der DIN 1055-4 wie auch in den Eurocode 1991-1-4 übernommen.
Ich hoffe, diese Aussage ist hilfreich?
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Ford Prefect

 
Re:Wind bei Stahlschornsteinen - 18/12/2008 17:12 Vielen Dank für die Informationen zur ersten Frage!

Gibt es ähnlich konkrete Anworten für meine beiden anderen Fragen?

MfG

aus Österreich
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F.Müller

 
Re:Wind bei Stahlschornsteinen - 19/12/2008 08:55 Zur zweiten Frage äußert sich DIN 1055-4:2005-03 insofern, dass schlanke Baukörper "gegebenenfalls" für Schwingungserscheinungen untersucht werden müssen (11.2 in DIN 1055-4, S. 19); dort werden u. a. Galloping und Interferenzgalloping aufgezählt.

Im normativen Anhang E ab S. 88 ist nachzulesen, dass "nicht kreisförmige Querschnitte" durch Galloping gefährdet sein können. Alleine aus dieser Aussage würde ich nicht darauf schließen, dass für kreisförmige Querschnitte kein Galloping auftreten kann.

Zu diesen sehr speziellen Fragen hilft evtl. eine Anfrage bei der Windtechnologischen Gesellschaft WTG. Dort finden sich auch Hinweise zu weiterführender Literatur, die Namen von Fachautoren etc.

[Edit: Defekter Link zur WTG wurde repariert /Edit]

Beitrag geändert von: F.Müller, am: 05/12/2009 11:37
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